Vermessung von Tonabnehmern |
AllgemeinesWenn Sie mittels Kondensatoren die Resonanzfrequenz Ihrer Tonabnehmer in Bereiche senken wollen, die den typischen Elektrogitarrensound ergeben (also meistens zwischen gut 2 undSofern diese Daten nicht bekannt sind (z.B. Herstellerangabe), können Sie die zur Berechnung erforderliche Induktivität und Kapazität sehr leicht selbst ermitteln, wenn Sie über einen Sinusgenerator und ein empfindliches Wechselspannungs-Voltmeter verfügen. Messung und Auswertung machen zwar ein wenig Arbeit, aber die Beschreibung der Vorgehensweise ist sicherlich komplizierter als die Tätigkeit selbst. Lassen Sie sich also bitte nicht abschrecken. MeßaufbauZuerst einmal sollten Sie Ihr Voltmeter auf Meßtauglichkeit überprüfen, da insbesondere Digitalvoltmeter oft nur in einem engen Frequenzbereich umSofern Sie diesen Test positiv absolviert haben, können Sie mit dem Versuchsaufbau beginnen: Schließen Sie einen beliebigen Anschlußdraht Ihres Tonabnehmers an den Generatorausgang an. Den anderen Anschlußdraht verbinden Sie (z.B. durch Löten) mit einem Widerstand, den Sie seinerseits mit der anderen Anschlußbuchse des Generators verbinden, so wie in Bild 1: Meßaufbau Der Ohmwert des Meßwiderstandes ist nicht kritisch, sollte aber ungefähr im Bereich 47 bis Durchführung der MessungSie müssen nun eine Meßreihe aufnehmen, bei der Sie für jede Messung die Frequenz, die Ausgangsspannung U1 des Generators und die resultierende Spannung U2 notieren. Sofern Sie nur über ein einziges Voltmeter verfügen, müssen Sie hierbei bei jeder Frequenz umklemmen, um beide Spannungen messen zu können. Wer über 2 Voltmeter verfügt und beide wie oben beschrieben überprüft hat, ist fein raus und kann sich das Umklemmen sparen.Beginnen Sie die Messung bei Nun erfolgt die Auswertung: Berechnen Sie für jede gemessene Frequenz den Scheinwiderstand Z Ihres Tonabnehmers nach folgender Formel, wobei Sie für R den Wert des verwendeten Meßwiderstands einsetzen: Bild 2: Berechnung des Scheinwiderstands Der Scheinwiderstand ist, sofern Sie richtig gemessen haben, bei niedrigen Frequenzen mit dem Gleichstromwiderstand identisch. Bis zur Resonanzfrequenz, die im unbelasteten Fall wie hier meistens zwischen 5.000 und Diese Werte werden nun in sogenanntes doppelt logarithmisches Papier eingetragen. Doppelt logarithmisch bedeutet, daß sowohl die x- als auch die y-Achse logarithmisch eingeteilt sind. Solches Papier können Sie entweder im Büromaterialhandel kaufen oder aber hier downloaden. Dieses Bitte beachten Sie, daß z.B. der Wert Bild 3: Scheinwiderstandsverlauf Nun brauchen Sie nur noch die derart eingezeichneten Meßpunkte mit einer "rund gezeichneten" Linie (im Diagramm blau dargestellt) miteinander verbinden, und schon haben Sie die graphische Darstellung des Scheinwiderstandverlaufs Ihres Tonabnehmers. Um daraus Induktivität und Kapazität zu bestimmen, geht es an die Auswertung: Suchen Sie den ansteigenden Ast, und zwar den Teil, der mit konstanter Steigung ansteigt. Zeichnen Sie dort, wie in Nun suchen Sie sich auf beiden Tangenten je einen beliebigen Meßpunkt aus. Die Paarung Frequenz/Scheinwiderstand kennen Sie aus der Messung, so daß Sie sie nicht fehlerträchtig aus dem Diagramm entnehmen müssen. Im Beispiel sind geeignete Meßpunkte mit einem orangefarbenen Kringel gekennzeichnet. Da die ansteigende Tangente durch die Induktivität hervorgerufen wird, kann man aus einem Meßpunkt auf der ansteigenden Tangente einfach die Induktivität berechnen. Die Induktivität berechnet sich aus dem Scheinwiderstand sehr einfach nach folgender Formel: Andererseits wird der Scheinwiderstand auf der abfallenden Tangente ausschließlich durch die Wicklungskapazität hervorgerufen. Daher kann man die Wicklungskapazität ebenfalls sehr einfach berechnen. Es gilt folgende Formel: Die Resonanzfrequenz ohne Belastung kennen Sie andererseits schon dank direkter Messung des Spannungsminimums. Berechnen Sie zur Kontrolle aus den oben ermittelten Werten von Induktivität und Wicklungskapazität den theoretischen Wert gemäß der Formel und vergleichen ihn mit dem experimentell ermittelten. Die beiden Ergebnisse werden nie 100% genau übereinstimmen, aber mehr als 10% Abweichung sollte Sie stutzig machen. Überprüfen Sie in diesem Fall Ihre Berechnungen bzw. das gezeichnete Diagramm. Beachten Sie bitte, daß Sie alle Werte in ihrer natürlichen Einheit in die Formeln einsetzen müssen (Ohm, Henry, Farad, Hz), also nicht z.B. kΩ, mH, pF und mH verwenden! Als Ergebnis erhalten Sie ebenfalls natürliche Einheiten, z.B. zeigt Ihr Taschenrechner als Ergebnis der Kapazitätsberechnung den Wert Der Abstand zwischen dem Schnittpunkt der beiden Tangenten und dem Scheinwiderstandmaximum gibt wieder, wie hoch die Resonanzüberhöhung Ihres Tonabnehmers im unbelasteten Fall ist. Den Grad der Resonanzüberhöhung können Sie leicht berechnen, indem Sie den Scheinwiderstand im Resonanzfall durch den aus dem Diagramm abgelesenen Ohmwert im Schnittpunkt der beiden Tangenten dividieren. Dieser dimensionslose Zahlenwert gibt an, um wieviel höher die Ausgangsspannung bei Resonanzfrequenz verglichen mit einer niedrigen Frequenz ist. Wenn Sie diesen Wert logarithmieren (Taste LOG drücken) und dann mit 20 multiplizieren, erhalten Sie ihn in dB (Dezibel). Gängige Werte liegen zwischen ca. 5 und Im Beispiel beträgt der maximale Scheinwiderstand ca. | |||||||||||||||||||
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